🎧Sehr subtil: Eine Abenteuerreise durch den Energiekörper

Das erste Abenteuer

Ich laufe durch den Wald. Innerlich bin ich teils angespannt, teils taub. Die letzte Woche war für mich wie eine kleine depressive Episode: Kaum Energie irgendetwas zu machen, alles hat sich schwer und zäh angefühlt, so als würde ich mich im Alltag durch nebligen Pudding bewegen. Ich kenne dieses Gefühl: Irgendetwas arbeitet tief in mir. Irgendwo ist da ein Schmerz, der sich gerade durch mir vertraute körperliche und psychische Symptome zeigt. Aber wie da rankommen?

Während ich laufe scanne ich meinen Körper. Ich laufe langsamer. Nehme die Spannungen war. Und ich versuche meine körperlichen Energiezentren (die Chakren) wahrzunehmen. Von der Wurzel, über das Sakralchakra und den Solarplexus gehe ich immer höher, bin mit meinem Energiekörper. Da fließt etwas noch nicht so richtig und doch scheint alleine schon das Gewahrsein etwas zu bewegen. Da will Energie aufsteigen, spätestens beim Herz-Chakra wird mir das so richtig bewusst. Aber irgendetwas blockiert sie noch. Und dann spüre ich in mein Kehl-Chakra.

Hier ist es richtig eng. Hier fließt gerade gar nichts. Ich kann die Blockade deutlich wahrnehmen. Ich gebe meiner Kehle Raum, verweile mit meiner Aufmerksamkeit dort, mit einem offen forschenden Geist. Nach und nach tauchen Bilder in mir auf und ich tauche ein in das Sein eines kleinen Jungen, der ich mal war, der versucht hat sich auszudrücken und zu zeigen und der damit schlechte Erfahrungen gemacht hat. Wut und Zorn tauchen zusammen mit dem kleinen Jungen auf, nachdem ich ihm Raum gebe. Innerlich schreit er seinen unterdrückten Ausdruck heraus, tobt, zeigt, was das mit ihm gemacht hat.

Etwas löst sich in mir und Tränen und Schmerz kommen endlich ins Fließen.

Die Entdeckung des subtilen Raums

Die Entdeckung und Erschließung meines Energiekörpers ist einer der bemerkenswertesten und hilfreichsten Prozesse, durch die ich seit meiner Zeit in den Tribes gehe. Doch was ist eigentlich dieser Energiekörper? In „Integrale Lebenspraxis“ gibt es eine – zugegeben sehr knappe – aber dafür gut treffende Beschreibung:

„Als subtile Energie bezeichnen wir im Allgemeinen alle Energien, die über das Grobstofflich-Physische hinausgehen. In den Traditionen bekannt als Prana und Qi […] gelten diese Energien oft als ‚fehlendes Verbindungsglied‘ zwischen bewusstem Verstand und physischem Körper.

Das Wort subtil bedeutet wörtlich, ’so leicht, dass es schwer zu entdecken oder zu beschreiben ist‘. Verglichen mit dem Physischen stimmt das auch. Trotzdem können Sie mit zunehmender Praxis und Sensibilität das Spektrum an subtilen Energien, das Sie sind und das Sie ständig umgibt, spüren lernen. Glauben Sie also nicht einfach an diese Energien – erschließen Sie sich den unmittelbaren Zugang zu Ihren feinstofflichen Kräften, um sie selbst zu erleben.“
Wilber et al. 2022, Integrale Lebenspraxis, S. 214f

Bewusst oder unbewusst nehmen wir alle unseren energetischen Körper wahr. Wir sprechen davon energiegeladen zu sein, fühlen uns vielleicht kribbelig, haben Schmetterlinge im Bauch, fühlen uns schlapp oder niedergeschlagen, … alles Empfindungen, die sich auch auf eine energetische Komponente beziehen. Spannend wird es an der Stelle, an der wir uns diesen subtilen Energien bewusst zuwenden, unsere Wahrnehmung von ihnen vertiefen und lernen, dass wir mit dem Energiekörper arbeiten können.

Kern der Arbeit mit Energie ist es, durchlässiger für gesunde Lebensenergie zu werden und zu lernen, sie zu lenken. Es ist ein Prozess des Öffnens, der für unser gesamtes Leben eine Bereicherung darstellt, egal ob wir uns gerade mental mit Ideen beschäftigen, körperlich etwas leisten wollen, unserem Gegenüber aufmerksam lauschen oder uns mitfühlend unserem Inneren zuwenden wollen.

Mein Weg zur tieferen Wahrnehmung meines energetischen Körpers

Es gibt viele Wege zur Erschließung des subtilen Raums. Wenn wir diese Reise antreten möchten, geht es auch darum unseren ganz eigenen Zugang dazu zu finden – wobei uns bekannte Wege und Traditionen unterstützen können.

Während mein bewusster Weg mit dem Energiekörper erst vor knapp 2 Jahren angefangen hat, konnte ich schon vorher die Qualität von Yoga und Meditation schätzen. Auch in meiner Schulzeit hatte ich schon mal eine Begegnung mit TaiChi, das etwas in mir berührt hat, was ich erst heute erklären kann.

Die bewusste Wahrnehmung von Energie und die Arbeit damit hat für mich mit der Energiearbeit an meinen ersten Tribe-Wochenenden angefangen. Auch wenn sie immer schon in mir waren, sind die Chakren erst zu dieser Zeit in mein Bewusstsein getreten. In dem gehaltenen und geleiteten Raum habe ich langsam angefangen, die Energie tatsächlich zu spüren – und sie mir nicht nur zu imaginieren.

In meinem ersten tieferen Trauma-Prozess hat mein Hals-Chakra und die Blockade darin eine wesentliche Rolle gespielt – ohne das wachsende Bewusstsein für die Energie und die Wahrnehmung sowohl für frei fließende, als auch für blockierte Energie würde ich wahrscheinlich heute noch in einigen Prozessen ziemlich feststecken.

Nach und nach hat sich mein Gespür für die subtilen Energien in meinem Körper immer weiter verfeinert – und dieser Prozess dauert an. Auch jenseits der Chakren kann ich heute energetische Qualitäten in meinem Körper wahrnehmen – und auch mehr und mehr bei anderen. Das Gespür für Energien verfeinert sich immer mehr – weiter unten teile ich einige Wege, die mir dabei helfen.

Das zweite Abenteuer: Energiesex

Sex und Sinnlichkeit waren in der Vergangenheit immer irgendwie schwierig und herausfordernd für mich. Mein Kopf stand mir dabei ziemlich im Weg. Seit die energetische Komponente bewusst dazu gekommen ist, haben sich ganz neue Welten aufgetan. Ein Erweckungs-Erlebnis war für mich die Entdeckung des offenen Herzens als Grundlage für die Verbindung mit meinem Gegenüber. In einem sinnlichen Raum in den Tribes vor etwas mehr als anderthalb Jahren hat mich eine Frau dabei begleitet, mich in Sinnlichkeit wirklich hinzugeben und mein Herz zu öffnen. Augenkontakt war und ist dabei zentral. Was innerlich in Gang kommt, wenn ich mich im Augenkontakt auf Herzebene energetisch für mein Gegenüber öffne ist ekstatisch, tief berührend und eine Qualität, an die kein körperlicher orgastischer Höhepunkt herankommt.

Durch die energetische Ebene erlebe ich Sex heute als zutiefst bereichernd, belebend und fließend.

Praktische Arbeit mit dem Energiekörper

Es gibt eine endlose Reihe an Praktiken zur Erkundung von und Arbeit mit dem Energiekörper. Hier möchte ich kurz eine Auswahl davon teilen, was für mich hilfreich war und ist:

• Eine regelmäßige und fortlaufende Praxis von Gewahrsein für den eigenen Körper und das eigene Innere, z.B. über Meditation oder Praktiken wie die 3-Sync-Technik (Thomas Hübl im Buch „Die heilsame Kraft unserer Beziehungen“). Es ist sehr hilfreich, das Gewahrsein nicht nur in der Meditation, sondern auch im Alltag zu üben. Kannst du z.B. deine inneren Bewegungen wahrnehmen und halten, während du in einem Gespräch bist oder arbeitest?
• Bewusste, tiefe Atmung. Wann immer möglich. Der Atem ist einer der wichtigsten Indikatoren dafür, ob gerade Energie fließen kann, oder nicht. Und durch bewussten, tiefen Atem können wir Energie in uns lenken. Der „kleine himmlische Kreislauf“, eine taoistische Praxis, kann dabei unterstützen. Eine Anleitung dafür findest du z.B. hier: Der kleine himmlische Kreislauf: Integrale Lebenspraxis (KÖRPERmodul)
• Bewusste Arbeit mit den Chakren und dem zentralen Hauptenergiestrom im Körper. Viele Traditionen gehen von einem Hauptenergiestrom in unserem Körper aus, der uns mit Lebensenergie versorgt und von dem aus alle weitere Energiesysteme in uns gespeist werden. Das Bewusstsein für diesen Energiestrom zu schärfen und die aufsteigende und absteigende Energie ins Fließen zu bringen ist wichtig und bereichernd für alle weiteren energetischen Praktiken.
• Regelmäßig den Energiekörper ausgleichen. Für mich haben sich dabei Praktiken aus dem japanischen Heilströmen, dem „Jin Shin Jyutsu Ist“, bewährt. Die einfachen Anwendungen zur Selbsthilfe sind in meiner Erfahrung unglaublich wirksam und harmonisieren/reinigen die Energieströme im Körper. Sie lassen sich leicht lernen, auch ohne eine Ausbildung zu besuchen. https://www.jinshinjyutsu.de/de/
• Energetische Arbeit mit anderen Menschen – zu zweit, mit kleineren und größeren Gruppen. Zum einen bauen wir dadurch ein Feld auf, dass es leichter macht, die subtilen Energien zu spüren und Blockaden in unserem Energiefluss aufzulösen. Zum anderen können wir uns gegenseitig Energie schenken, sie bewegen und nutzen. Das kannst du zum Beispiel bei einer unserer Wochenend-Veranstaltungen erleben.

Ich wünsche dir viel Freude und spannende Erkenntnisse bei deiner eigenen Entdeckungsreise!

Übrigens: Das nächste Phönix-Transformationswochenende vom 5.-7. April findet unter dem Motto „Das Erwachen des energetischen Körpers“ statt. Hier geht es zum Event: https://newearthtribe.de/veranstaltungen/transformationswochenende-april/

Weiterführende Links & Literatur:

• Integrale Lebenspraxis. Körperliche Gesundheit, Emotionale Balance, Geistige Klarheit, Spirituelles Erwachen. Ein Übungsbuch. (ab S. 214)
  von Ken Wilber, Terry Patten, Adam Leonard & Marco Morelli
• Der Energiekörper des Menschen. Handbuch der feinstofflichen Anatomie.
  von Cyndi Dale
• Jin Shin Jyutsu: https://www.jinshinjyutsu.de/de/
• Marvin vom Neolux-Tribe über Energiesex: https://t.me/NewEarthTribesDeutschland/22