Jeder von uns kennt das Konzept einer Partnerschaft. Doch was passiert, wenn wir sie bewusst leben? In diesem Artikel teile ich meine persönlichen Erfahrungen und Entdeckungen auf dem Weg zu einer tiefgründigen und bewussten Beziehung – eine Reise, die sowohl herausfordernd als auch unglaublich bereichernd ist.
Was ist eine bewusste Partnerschaft?
Eine bewusste Partnerschaft geht über das Übliche hinaus. Sie dient als Katalysator für persönliches Wachstum und tiefe Verbindung. Werte wie Offenheit, Akzeptanz und Eigenverantwortung bilden die Eckpfeiler dieser Art von Beziehung, denn beide Partner sehen Konflikte als eine Chance zu Wachstum und Heilung. Sie wollen sich und ihr Gegenüber in der Tiefe kennenlernen, Licht ins Dunkle bringen und einander in all ihrer Ganzheit und Schönheit lieben.
Meine Verwandlung: Vom Oberflächlichen zum Tiefgründigen
Wenn ich auf meine früheren Beziehungen zurückblicke, sehe ich, dass diese oft von Oberflächlichkeiten wie Äußerlichkeiten und Beliebtheit dominiert waren. Das reduzierte meinen Partner dabei nicht nur auf wenige Eigenschaften, mir fehlte etwas und der Umgang miteinander in Konfliktsituationen konnte echt herausfordernd sein. Kamen schmerzhafte Themen und Triggerpunkte hoch, entstand schnell eine Überforderung, die sich in Stress und Selbstmangel zeigte, was wiederum zu Streit oder Rückzug führte, wenn wir starke Emotionen wie Wut, Trauer und Angst nicht mehr halten konnten. Wir beide verstanden nicht, woher dieser Schmerz kam, wo wir uns doch so sehr liebten und alles füreinander sein wollten.
Die Kraft der Emotionen und der Innenarbeit
Der Umgang mit starken Emotionen und persönlichen Themen kann eine Beziehung entweder belasten oder stärken. Ich habe Lust, euch zu zeigen, wie die bewusste Auseinandersetzung mit diesen Themen meine jetzige Beziehung intensiviert und bereichert. Durch mein wachsendes Bewusstsein und praktizierte Innenarbeit kenne ich mich heute viel besser und weiß, welche Themen mich begleiten und bewegen. Ich werde von meinem Partner automatisch darin gespiegelt, doch heute geben wir uns Raum, über diese Themen zu sprechen, uns damit zu zeigen und sie gemeinsam zu prozessieren. Durch das Annehmen und Integrieren unserer Themen werden sie uns bewusst und mein Partner und ich können uns in unserer Ganzheit sehen, was viel authentischer ist und bei uns beiden für tiefes Vertrauen sorgt, denn wir spüren, dass wir so angenommen und geliebt werden, wie wir sind. Ihr könnt euch kaum vorstellen, was für eine wunderschöne Erfahrung das ist und welch tiefe Gefühle das bei uns hervorbringt. Und das Beste, ich muss mich nicht mehr verstellen, mir nicht mehr den Kopf zerbrechen, was bei dem anderen vorgeht, denn ich kann meine Fragen, Bedürfnisse und Schmerzen einfach mit ihm teilen. Ich darf der Mensch sein, der ich bin.
Vom Schatten ins Licht: Wie Bewusstsein meine Beziehung verwandelt
Persönlicher Druck ist bei mir ein Thema, das mich in meinem Prozess stetig begleitet. Es gab Zeiten in meiner früheren Beziehung, in denen ich mich von den Erwartungen meines Partners überwältigt gefühlt habe. Diese Situationen konnten bei mir ein Gefühl der Enge auslösen, auf das ich nicht selten mit Ärger und Wut reagierte, was zu dramatischen und lauten Streits führte. Die Schuld habe ich bei meinem Partner, im Außen, gesucht. Aber heute, durch meine Reise zur Bewusstseinsarbeit, verstehe ich diese Gefühle besser. Ich erlaube mir, meine Emotionen zu fühlen und zu durchleben, was mich zu tieferen Einsichten über meine eigenen Unsicherheiten und Ängste führt. Ich habe gelernt, meine oft dahinter liegende Trauer anzunehmen, wodurch sie sich auflösen kann, statt sich destruktiv zu manifestieren. Mein jetziger Partner hat zudem mehr Verständnis, denn mein darunter liegendes Gefühl von Trauer und Verletzbarkeit berührt auch ihn und so kann er auf eine liebevolle Weise für mich da sein und mich darin halten und aufbauen. Statt Konflikten und Rechthaberei öffnen sich nun Türen zu tieferem Verständnis und echter Verbundenheit in unserer Beziehung. Wir erkennen und nähren unsere inneren Bedürfnisse mit Einsicht, Verständnis und Liebe.
Gemeinsame Visionen schaffen
Was mich seit dem ersten Tag unserer Begegnung sehr berührt, ist unsere geteilte Vision vom Traum einer Gemeinschaft. Eine gemeinsame Ausrichtung zu finden, ist Gold wert für eine Partnerschaft und bereichert unsere Beziehung tagtäglich. Wir unterstützen und inspirieren uns und unsere Mitmenschen, wir sind Partner, Begleiter, Liebende, Freunde, Weggefährten, Unterstützer und Familie füreinander. Gemeinsam erweitern wir dadurch die Ebenen, in denen wir uns begegnen und lieben.
Hier ein paar Tipps für dich, wie du deine Beziehung mit Bewusstsein pimpen kannst:
• Kommuniziert ehrlich miteinander: Reflektiert euer Verhalten, eure Wünsche & Gefühle und zeigt euch so, wie ihr seid. Seht den anderen als Spiegel für eure eigene Innenwelt und schafft immer wieder Räume, in denen ihr euch tiefer begegnen könnt. Mir persönlich hat die Philosophie des Tantras sehr gut getan.
• Gebt euch Raum & Halt für eure Gefühle: Setzt euch gemeinsam mit Beziehungsmustern auseinander und findet heraus, welche Dynamiken sich in eurer Beziehung abspielen. Jeder von uns hat tiefere Wunden und Punkte, an denen er verletzt ist und eine Partnerschaft kann der Entwicklungs- Booster sein, um diesen Gefühlen näherzukommen und somit in eure Kraft zu kommen. Mir helfen z.B. Sharings in meiner Beziehung, in denen wir uns mit unseren Gefühlen und dem, was uns beschäftigt, zeigen.
• Eignet euch gemeinsames Wissen an: Warum kann uns der eigene Partner so sehr triggern, was bedeutet eigentlich wahre Männlichkeit und Weiblichkeit und wovon ist die Rede, wenn wir von Kommunion & Agenz sprechen? Ich kann sehr empfehlen, dass ihr euch zu verschiedenen Themen Literatur besorgt. Meine Lieblinge sind das Enneagramm als Typologienlehre, die Differenzierung von David Schnarch und der Teilpersönlichkeitskompass, dank dem ich mein inneres Team besser verstehe. Letzteres behandeln wir übrigens bei unseren Events im New Earth Tribe häufig.
Viel Freude beim Ausprobieren!